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Reiseberichte
| Der Mond bestimmte unseren Törnverlauf |
 
Sommerurlaub 2010 - auf dem Wasser- aber einmal anders !

In bestimmten Abständen kommen auch wir Segler auf die Idee, den Sommerurlaub mal n i c h t auf dem eigenen Boot zu verbringen. Wenn dann auch noch eine lustige Truppe von acht Freunden diese Idee mit tragen,
kann daraus ein toller Urlaub, aber eben mal anders, werden.
Was, wann, wo ?
Natürlich …. auf dem Wasser, aber warm muss es sein!
Natürlich …. in schöner Landschaft und nicht nur S e g e l n, auch mal Shoppen !
Natürlich …. komfortabel und auch ein wenig Kultur bitte !
Da wurde ganz schön lange diskutiert und geplant, aber mit dem Ergebnis waren alle zufrieden.
Hausboot-Ferien in Frankreich vom 28.05. bis 04.06 2010 auf dem „ Canal Lateral a la Loire“.

 
Gebucht wurde über den Anbieter „ Le boat" ein 14,5 m langes und 4,10 m breites Hausboot vom Typ „Magnifique“.
4 Schlafkabinen, 3 Bäder mit WC und Duschen, großer Salon mit Sitzecke für 8 Personen, TV, Satellit, DVD-Spieler und Innensteuerstand, Küche mit 2 Kühlschränken, Gasherd und viel Platz zum Kochen und einem großen Sonnendeck.
Der Kanal liegt in einem Tal am Rande des Burgund und verläuft parallel zum natürlichen Flusslauf der Loire, die selbst nicht zu befahren ist.
Die einwöchige Fahrt führte uns durch hübsche Dörfer direkt am Wasser, durch die berühmte Weinbauregion Sancerre mit seinem schönen Städtchen hoch oben auf dem Berg, entlang an grünen Wiesen mit weidenden Charolais Rindern und durch Buchenwälder.
Höhepunkte waren zwei Viadukte, die über die Loire führen und von denen die berühmte Kanalbrücke von Briare eine Länge von 662m hat und 114 Jahre alt ist.
Das schönste jedoch war die Ruhe und die Nähe zur Natur während der Fahrt.
Der Motor ( ca.100 PS Diesel ) war leise und bei der langsamen Fahrt ohne Wellen und fast ohne Verkehr konnte man die Seele baumeln lassen. Der Steuermann musste allerdings ganz schön aufpassen und es gehörte erst mal etwas Übung dazu, um das Boot ohne Schlingerkurs zu fahren.
Regelmäßige Unterbrechungen beim Seele baumeln gab es immer dann, wenn wieder mal eine von den insgesamt 26 Schleusen erreicht war. Anfangs noch mit etwas Aufregung verbunden, wurde aber auch dies schnell zur Routine und wir ein eingespieltes Team. Nach etlichen Schleusen hatten auch wir endlich kapiert das man dem netten Schleusenwärter helfen kann, damit alles schneller und leichter geht.
Manchmal trifft man auch auf automatische Schleusen, bei denen man vor der geschlossenen Schleuse die baumelnde Leine, an einem auf Land stehenden Galgen ziehen muss.
Dazu muss man sie aber erst mal unter das Schiff bekommen, was zu Beginn der Reise schon eine echte Herausforderung war! Dagegen ist das Schließen und Öffnen der Tore, wenn man in der Schleuse steht, ein Kinderspiel.
Ein Hebel muss umgelegt werden und …..... manchmal klappt es und manchmal klappt es nicht.
Dann wird es wieder schwierig, denn ein Telefon steht zwar weithin sichtbar bereit, aber wer will schon mit einem französisch sprechenden Schleusenwärter telefonieren und genau sagen wo das Problem liegt.
An solchen Schleusen war es echt lustig, vor allem weil der französisch sprechende Teil der Crew natürlich nicht an Bord war. Aber alles hat geklappt und immer dann ist uns so richtig klar geworden, wie nett die Menschen am Kanal waren.
Gefahren sind wir meist nur 3 bis 4 Stunden am Tag, dann war der nächste interessante Ort erreicht.
Dort gab es dann Ausflüge mit Besichtigungen der tollen Architektur, vor allem der Kirchen, historische Stadtrundgänge und natürlich Weinverkostungen.
Abends sind wir meist noch weiter gefahren und haben uns für die Nacht irgendwo ein stilles Plätzchen am Ufer gesucht und festgemacht.Es durfte fast überall angelegt werden und auch das Grillen am Ufer war erlaubt.
So endeten die Tage meist auf dem Sonnendeck, denn das Wetter war auf unserer Seite.
Die berühmten französischen Gaumenfreuden haben wir eigentlich, bis auf eine Ausnahme, an Bord genossen. Tolles Riesen-Baguette ( 80 Cent!), lecker Käse( teuer! ) aus der Region und schöner Rotwein hat uns gereicht.
Schließlich mussten ja auch etliche Sorten verkostet werden, damit die besten Weine mit nach Hause durften.

Fazit:
Es war ein schöner Urlaub!
Tolle Truppe, komfortables Boot, interessante Gegend, gutes Wetter, neue Herausforderungen, lecker Wein und..................vieles mehr!

Natürlich wurde bei 1400 km Anreise der Aufenthalt in Frankreich noch verlängert, der Sommerurlaub wurde dafür
aufgebraucht.

Was fehlte war.....der Wind, die Wellen, die Salzluft, die Rauschefahrt, die Krängung, unsere kuschlige Koje, die Arbeit an den Segeln,die Wetterkapriolen, kurz, unsere Cygnus und unser Revier !
Denn das alles ist 2010 viel zu kurz gekommen !

Text und Bilder:
Monika Fleischer, Jörg Fleischer