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Reiseberichte
| Der Mond bestimmte unseren Törnverlauf |
 
Urlaubstörn 2008 Wolgast - Stockholm
 
Teil : I
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17.7.08
Anreise nach Wolgast, einkaufen und bunkern. Damit wir nicht hier hängen bleiben, machen wir uns gegen 18.00 Uhr auf den Weg. Unser Nahziel ist Freest. Somit sind wir bei abendlichem Wind und Sonnenschein schon knapp eine Stunde später im Freester Hafen fest. Voll zur Urlaubszeit, aber nicht überfüllt. Eberhard will uns außen an die Dalben legen, aber wie sollen wir an Land und Dusche kommen? Wir suchen uns als zweites Schiff im Päckchen einen besseren Platz und haben somit eine gute Übernachtung.

18.7.08 Freest-Rönne
Der Hafenmeister von Freest begrüßt uns heute morgen so: „Da ihr hier illegal liegt, braucht ihr auch nicht zu bezahlen.“ Was meint er wohl damit?
Die Überfahrt beginnt mit gutem Wind aus der richtigen Richtung. Wir haben S-SW 3-4, der Spi kommt nach kurzer Abstimmung rauf und die Meilen fliegen. Ab Adlergrund nimmt der Wind zu, die See auch. Die dunklen Wolken am Horizont lassen uns den Spi einholen. Somit geht es nur noch mit 6 Knoten Geschwindigkeit voran.
Etwa 3 Meilen vor Bornholms Küste machen wir ein größeres Schiff aus. Wir werden wohl vor ihm im Hafen sein. Plötzlich ist selbiges so schnell heran, dass wir unseren Kurs ändern müssen- wir drehen bei. Nun erkennen wir den Katamaran der Bornholm Trafik und wissen um das schnelle Erscheinen.


Leider schläft der Wind ein und die Welle ist so ungemütlich, dass wir die letzten Meilen motoren müssen.
Der Hafen ist einfach und sicher anzulaufen, wichtig ist jedoch, die beiden Untiefentonnen zu beachten, die ein großes Felsenriff ca. 1,5 km nördlich des Hafens markieren, da das Wasser über dem Riff nur ca. 1m hoch steht.
Um 19.30 Uhr sind wir in Rönne fest. Kleiner Stadtbummel mit traditionellem Eisessen beenden unseren Tag.

19.7.08 Rönne-Allinge (150 DKR)
Rönnes Yachthafen ist ein moderner Hafen mit einem neuen Servicegebäude. Hier findet man Duschen, Waschmaschinen, den Kiosk und das Hafenbüro in der oberen Etage. Die Hafengebühren kann man unkompliziert mit der EC-Karte bezahlen. Dafür werden keine Gebühren erhoben. Bei 150 DKR sind dann mal eben 20 € abgebucht. Und das war nicht der teuerste Hafen.
Nach dem Früheinkauf (Brötchen und Zeitung) noch ein kurzer Besuch im Touristenbüro, um Materialien für ein Urlaubsalbum zu sammeln.
Anschließend Segel setzen und los in Richtung Allinge. Für morgen und Montag ist Starkwind aus SW angesagt und auf der Ostseite der Insel liegen wir geschützter. Außerdem ist Allinge ein gutes „Sprungbrett“ für Ut Klippan.

Der Hafen Allinge wurde ursprünglich aus dem Felsen herausgesprengt und der frei werdende Granit gleich für den soliden Ausbau des Hafens verwendet.
Der Hafen Allinges liegt mitten im Ortszentrum, umgeben vom Treiben der kleinen Geschäfte und Cafes. Um 13.30 Uhr liegen wir im „Dorfteich“ von Allinge fest. Wie üblich im Päckchen (wir sind das dritte Schiff), es folgen weitere.
Mal sehen, ob der Hafenmeister die Tore wieder schließt. Das Hafentor zwischen dem inneren und äußeren Hafen wird bei starken auflandigem Wind geschlossen. Eine schwarze Kugel oder drei rote Lichter übereinander am Signalmast des Hafens bedeuten, dass das Einlaufen in den Hafen verboten bzw. nicht möglich ist.
Endlich habe ich den Wunsch des Kapitäns erfüllen können, und eine Bornholmflagge gekauft. Diese wird sogleich gesetzt.
Im Sommerhalbjahr gibt es eine tägliche Fährverbindung nach Christiansö. Die Insel hat einen kleinen Naturhafen, der die Inseln Christiansö und die kleinere, Frederiksö, als ein Eiland ausweisen. Der Hafen hat zwei Einfahrten(den Südhafen und Nordhafen) und ist durch eine Drehbrücke verbunden. Die 60 Gastplätze können Tag und Nacht angelaufen werden, der Südhafen jedoch nicht bei stürmischen Südwinden. Bei kompletter Belegung oder ungünstiger Wetterlage zeigen die schwarze Kugel und drei rote Lichter das Einlaufverbot an.
Inzwischen füllt sich das Hafenbecken, und sicherlich wird man am Abend quer über das Hafenbecken laufen können, ohne das die Füße nass werden, denn so dicht liegen wir alle im Päckchen. Für Eberhard aus Freest sicherlich viele „Illegale“.

20.7.08 Allinge- Ruhetag
Da Starkwind angesagt wurde, beschließen wir einen Tag Pause einzulegen.
Somit findet sich also Gelegenheit, die Österlars Kirche zu besuchen. Für Kascha, unser Pflegekind, leihen wir ein Fahrrad aus und schon geht es los. Bergauf und bergab, quer über die Insel. Nach ca. 20km sind wir am Ziel.
Die Fahrt hat sich gelohnt, denn von den in Europa existierenden 7 Rundkirchen stehen alleine auf Bornholm vier. Eine von ihnen ist die Österlars- Kirche.
Sie ist die älteste und wurde ca. im Jahre 1150 errichtet. Mehrere Theorien besagen, dass diese von den Templern benutzt, möglicherweise sogar erbaut wurde. Angeblich verbargen sie in der Kirche große Schätze, die sie für die Finanzierung ihrer Kreuzzüge gen Osten verwendet haben.
Zwischen 1150 und 1250 haben die Bornholmer diese Kirche umgebaut und erweitert, um sich vor Eindringlingen zu schützen.

Interessant ist der konstruktive Aufbau des Dachstuhls innerhalb der Rundkirche.
Man könnte diesen mit einem kurz vor der Eröffnung stehenden Mikadospiel vergleichen.
Die Balken sind uralt und halten durch geschicktes Auflegen auf Stützen.

Die kleine enge Wendeltreppe, man passt gerade so durch und hat schon abgerundete Stufenkanten, wäre nach deutschem Baugesetz längst gesperrt. Es gleicht einem Abenteuer, diese zu benutzen, und wenn sie erzählen könnte…

Wer weiß, wessen Füße sie schon betreten haben. Meine zählen nun dazu.

21.7.08 Allinge- Ut Klippan (130 SKR)
Unser Tagesziel heute ist die kleine Insel Ut Klippan, das Eiland vor den Schären Karlskronas. Der Wind ist günstig, die See aber ungemütlich, da mehr Welle als Wind. Zum Glück nimmt dieser noch zu und wir können den Spi setzen. Bis kurz vor dem Ziel trägt er uns mal mehr, mal weniger schnell.
Der anschließende Inselrundgang zeigt schon Bekanntes, aber immer wieder neues. Die Lesestunde bis zum Dunkelwerden ist unser Abendprogramm. Hier gibt es nur eine Steckdose in der Nähe der Toiletten. Selbige sind leider nicht empfehlenswert und benötigen eine Modernisierung. Aber eine Nacht ohne Stromzufuhr ist machbar.


Die Möwen füttern noch die Jungtiere. Sonst gibt es nichts neues, nur das Hafengeld beträgt jetzt statt 100 SKR nun 130 SKR.

22.7.08 Ut Klippan- Bergkvara (120 SKR)
Auf geht’s- da heute der letzte Tag mit südlichen Winden ist, wollen wir so weit wie möglich. Unser Fernziel ist Kalmar. Also den Spi hoch und mit durchschnittlichen 7 Knoten surfen wir los. Bald sind wir an der Spitze unserer internen Regatta und lassen alle weit hinter uns, die vor uns „gestartet“ sind.
An Bergkvara vorbei schläft der Wind ein, dreht auf NW und weht nun mit satten 5 Windstärken. Gut, dass wir den Spi runter haben, denn jetzt müssen wir hart am Wind fahren. Da die See immer ruppiger wird, beschließen wir nach Bergkvara abzudrehen und machen die 2 sm zurück.
Im Hafen gibt es die Attraktion des Helikopterfluges. Für 200 Kronen geht der 4 Minuten in die Luft. Das ist schnell verdientes Geld. Der Pilot kann sehr gut fliegen und zeigt mehrfach seine punktgenauen Landungen neben der befahrenen Hauptstraße.


Zum Abend zieht eine Gewitterfront mit einer sehr interessanten Wolkenbildung heran. Es macht Spaß dabei zuzusehen, wie sich die Wolkenformation minütlich ändert.

Die kleinen Optis lassen sich aber nicht davon beeindrucken und trainieren weiter, bis die ersten dicken Tropfen fallen. Das ganze ergibt einen Regenguss von 15 Minuten, anschließend ist die Luft wieder wunderbar frisch.

23.7.08 Bergkvara-Kalmar (150SKR)
Unser Tag beginnt, wie immer, mit strahlendem Sonnenschein und Wind aus SE. Der leichte Hauch am Morgen lässt unsere „Dieselfock“ für 30 Minuten arbeiten. Nun nimmt der Wind stetig zu, und wir können mit offenen Segeln und fast achterlichem Wind bis Kalmar segeln. Wir haben wieder Glück und müssen nicht, wie die entgegenkommenden Segler, motoren.
Unterwegs hat man viel Zeit in der Gegend herum zu schauen und somit entgehen uns auch nicht die vier Robben, die ganz in der Nähe unseres Schiffes auftauchen. Na ja, ein so leise dahin gleitendes „Etwas“ gibt es auch nicht alle Tage zu sehen.
Am Nachmittag ist der Besuch des Einkaufzentrums fällig. Hier findet man immer etwas und so stöbert Kascha weiter, bis sie eine kleine kurze Jeans erstanden hat. Da Sommerschlussverkauf ist, sind die Preise günstig. Am Abend führt uns ein Spaziergang nach Gamla Stan, denn auch hier gibt es die alten historischen Häuser zu bewundern.



Im Schlosspark findet zur gleichen Zeit ein Konzert statt und die Menschenmassen strömen dort hin. In unserem Hafen ist auch Live Musik zu hören und eine Tanzgruppe führt wieder Line Dance vor. Wir haben das schon einmal bewundern können und so gibt es viele Zuschauer.
 
Teil : I
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