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Reiseberichte
| Der Mond bestimmte unseren Törnverlauf |
 
Urlaubstörn 2008 Wolgast - Stockholm
 
Teil : IV
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04.08.08 Mariefred
Nach dem heutigen Frühstück beschlossen wir einen Tag Kultur einzurichten. Dazu gehörte es auch, das bekannte Schloss Gripsholm zu besuchen. Vom Seglerhafen aus brauchen wir nur achtern aus zu sehen und es ist in seiner äußeren Form zu bewundern. Um 10.00 Uhr öffnet es und wir gehören zu den ersten Besuchern des Tages.

Um 1380 ließ der Lehensherr Bo Jonsson Grip eine Burganlage bauen. Das heutige Schloss wurde 1537 von Gustav Vasa erbaut und ist seitdem viele Male um- und ausgebaut worden.
Die weiße Linie rund um das Schloss kennzeichnet die ehemalige Größe vor dem Umbau.

 




Die Steine dazu holte man sich aus dem Abriss des alten Klosters in Mariefred. Einige Reste der Klostermauer(ca.5m²) sind noch unterhalb der Kirche zu entdecken .

Die gut erhaltenen Räume aus verschiedenen Epochen können besichtigt werden. Das historische Andenken des Schlosses und das Interieur lassen in einzigartiger Weise die Geschichte wieder erleben.
Die umfangreiche Portraitsammlung ist für meinen Geschmack nicht so interessant. Einige der dargestellten Persönlichkeiten kennen wir nicht und andererseits gefallen mir persönlich einige Malstile nicht. Manche Portraits wirken lieblos „hingekritzelt“ oder haben wenig Ähnlichkeit mit den wahren Personen (z.B. Königin Sylvia von Schweden).
Die auf dem äußeren Burghof befindlichen Bronzekanonen sind Kriegsbeuten aus Russland, aus den Jahren 1581 und 1621. Sie wurden 1623 nach Gripsholm gebracht.

05.08.08 Mariefred
Der heutige Morgen ist wieder verregnet. So wie es im Wetterbericht angesagt wurde, traf es auch ein. Die Nacht war auch sehr windig, und so war unser Schlaf etwas unruhiger als sonst. Der Wind pfiff in den Masten und Wanten und die Böen, welche immer wieder durchzogen, schüttelten an unserer “Starlight”. Keiner von den Seglern ist heute aus dem Hafen. In der aktuellen Tageszeitung war von einigen Schiffsunfällen vor Schwedens Südküste zu lesen. Eine Yacht ist gestrandet und die Besatzung verloren gegangen. Das Sturmtief ist von der Westküste Schwedens in Richtung Süden gezogen und somit bekamen wir nur noch die Ausläufer am Rand mit.
Siggi hatte heute seinen Tag. Er hat sich eine ausgiebige Eisenbahnfahrt mit dem kleinen historischen Zug gegönnt. Seit 1966 verkehrt die Eisenbahn schmalspurig und wird vom ideellen Museumsverein ÖSIJ auf der Strecke Mariefred-Läggesta betrieben. Brennstoff schaufeln, Wasser tanken, Zug abfertigen…, alles war dabei.
Er war total begeistert. So eine Eisenbahnfahrt lässt die Herzen aller Eisenbahnfans höher schlagen. Das beste Souvenir ist die Fahrkarte. Diese wird nun in Ehren gehalten.
Am Abend sind wir auf dem Nachbarschiff eingeladen, eine Najad 360 aus Fehmarn. Das Kuriose daran ist, dass die Skipperin aus der näheren Heimat Siggis kommt.
Da war der Abend gelaufen. Es wurde nach gemeinsamen Bekannten gesucht und erzählt. Diese Yacht ist auf dem Heimweg und wird sicherlich noch einmal den Weg unseres Schiffes kreuzen.

06.08.08 Mariefred- Stockholm (200 Kronen ohne Strom)
Der Hafen beginnt sich heute zeitig zu leeren. Viele Skipper haben Zeitverlust durch die “Sturmtage”. Zum Glück stehen wir nicht unter Zeitdruck und konnten in Ruhe abwettern.
Der Morgen beginnt ruhig mit fast Null Wind. So lassen wir uns nach einer Motorstunde langsam dahin treiben. Der Vorteil einer solchen ruhigen Fahrt ist der Augenblick des Erlebens. So konnten wir einen Adler beim „frühstücken“ unweit auf einem Felsen beobachten. Etwas später wurden zwei Biber oder Fischotter (es waren nur die Köpfe zu sehen)beim Morgenbad gesehen. Diese Beobachtungen live kann mir niemand mehr nehmen.
Nun kommt langsam Wind auf und wir können unseren Spi setzen. Ein Niederländer, der uns per Dieselmotor eingeholt hat, war begeistert und sprach uns seine Bewunderung aus. Leider hatte er Zeitnot und musste schnell weiter.
Kurz darauf sind wir am Stadtrand von Stockholm, zu erkennen an den größer werdenden Häusern.


Nach der Durchquerung der ersten Brücke ist auch für uns erst einmal Schluss. Die vor uns erscheinende Brücke zeigt die Höhe 14,80m an. Wir beobachten den Wasserstand und entscheiden uns für eine riskante Durchfahrt im Schleichtempo. Passt gerade so! Ich glaubte das Kratzen des Windex zu hören. Alles gut gegangen, weiter zur nächsten. Hier gibt es eine Wartezeit für uns an der Schleuse. Diese ist für uns erst ab 18.30 wieder befahrbar, weil die unmittelbar dahinter liegende Brücke ebenso lange geschlossen bleibt (Berufsverkehr). Der Schleusenwärter macht diese Ansage beim Heranfahren der Yachten in einem fast gesungenen Text. Es klingt sehr melodisch, und so macht es Freude, ihm weitere male zuzuhören, wenn sich andere Yachten nähern.
Nachdem dieses Hindernis um 19.00 Uhr genommen ist, stehen wir vor der letzten Brücke unmittelbar vor dem Stadteingang. Während der 10 min. Wartezeit beobachten wir Bergsteiger, die sich an den steilen, felsigen Wänden vor der Brücke üben. Die Wand geht senkrecht zum Wasserweg hoch und somit haben diese, wenn sie oben sind, eine schöne Aussicht auf uns Yachten.


Um 20.00 Uhr sind wir im Hafen fest. Ein paar nette junge Schweden vom Nachbarschiff verweilen auf einen Whisky und ein Schwätzchen. So erfahren wir wieder etwas vom Land und Leuten und deren Lebensphilosophie.
07.08.08 - 10.08.08 Stockholm
Wir sind am Ziel unserer Reise. Nun haben wir noch so viel Zeit, das wir Stockholm erobern können. Nach der Morgenhygiene beschließen wir zu verholen. Die Duschen und Toiletten sind aus vergangenen Tagen und dringend renovierungsbedürftig, ganz zu schweigen vom normalen Service der Reinigung und des Toilettenpapiers. Wir fahren in den Vasahafen und zahlen die gleichen Liegegebühren, es ist aber viel besser.


Er ist auch optimaler Ausgangspunkt für die Stadterkundungen, denn Gröna Lund (Tivoli), Skansen und Vasamuseum sind zu Fuß erreichbar und vom Hafen nur 200m entfernt.
Mit der 47 Buslinie erreicht man jeden wichtigen Platz in Stockholm.


Zunächst erkunden wir den Weg zum Flugplatz und zurück. Das geht ganz gut, wenn man folgendes beachtet: Busfahrkarten gibt es am Zeitungskiosk. Eine 16’ner Karte kostet 180 Kronen! Der Einzelpreis für einen Erwachsenen beläuft sich auf 22 Kronen. Die vor Ort fahrende Straßenbahn ist ein Relikt aus vergangener Zeit. Sie wurde als Einzige erhalten, fährt aber auch zum Busbahnhof bzw. Hauptbahnhof. Zum Terminal der Flughafenbusse führt ein guter Wegweiser. Inzwischen können wir so viel schwedisch, das wir alles Verstehen können, was wir lesen.
 
Teil : IV
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