Die Chronik des Clubs

 Vorwort der Chronik zum 60-jährigem Jubiläum 2007

 Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr das 60-jährige Jubiläum des Segel Clubs Wolgast e.V. feiern können.

Eine lange Zeit mit einer wechselvollen Geschichte, aber immer geprägt vom vertrauensvollen und kameradschaftlichen Miteinander.

Davon berichten die Chroniken anlässlich des 40. und 50. Jahrestages unseres Clubs, verfasst von G.Bergemann und Dr.G.Pfeiffer.
Beide Sportfreunde haben damit einen wertvollen Beitrag gegen das Vergessen von wichtigen Ereignissen und vielfältigen „Kleinigkeiten“ geleistet

Aus diesem Grunde sind wir der Meinung, dass beide Chroniken über die Zeiträume 1947-1987 und 1988-1997 in unveränderter Form in unsere Festschrift einfließen müssen.

Der neu verfasste Zeitabschnitt 1998-2007 wird sie vervollständigen.......

 Die aktuelle Chronik kann hier (segelclub-wolgastweb.de) noch bestellt werden!!!


Wappen von Wolgast

Auszüge aus der Chronik

Es war im Sommer des Jahres 1947.

Zwischen den am Hafen befindlichen Trümmern und im Angesicht einer zerstörten Brücke fanden sich einige Wassersportfreunde, die eigentlich schon ein Jahr zuvor nach Booten Ausschau hielten, die weiter als segelbarer Untersatz genutzt werden konnten, öfter zusammen...
Im Herbst des Jahres 1947 wurde dann die Genehmigung erteilt, eine Segelsportgruppe zu gründen.

Alle Vorbereitungen dazu wurden getroffen und am 07. 10. 1947 fand in der Wolgaster Bürgerhalle bei P. Mahnke das Treffen aller hiesigen Sportfreunde und aller weiteren Interessierten statt.
So wurden am Gründungstag 32 Sportfreunde registriert und diese begannen ihre erste offizielle Versammlung .......

1951,
35 Yachten und Boote und 1952 waren 46 Wasserfahrzeuge als vorläufiger Höhepunkt in der Sektion registriert.

Und so verging die Zeit.
Während der ersten Jahre waren als Dachorganisation der FDGB und die FDJ vorrangig die Jünger des Sports. Dann bildeten sich sogenannte Landesportaus-schüsse fachgebietsbezogen heraus, die im Deutschen Sportausschuss organisiert waren. Dann folgten die Betriebe als führende Förderer des Sports. So wurde für uns die damalige „Holzindustrie“ wirksam. Später schloss sich die „Peene-Werft“ als Trägergemeinschaft an. „Peene-Werft“/“Holzindustrie“ lautete nun der Name.

Im Jahre 1956
konnte endlich eine durchgehende Steganlage auf dem Schlossplatz zwischen den Pfählen der ehemaligen Amazonenbrücke und der Fischerslipanlage errichtet werden.
In ca. 1000 Stunden wurde diese Anlage aufgebaut.

Es war 1965, nachdem in Warnemünde die ersten Optimisten aufgetaucht waren und in Wolgast bei uns der heute noch existierende DDR-Optimist „Optimist“ Nr. 1 im Selbstbau hergestellt war, bauten Sportfreunde mit Genehmigung der Werft auf dem Schnürboden auch 6 Optimisten für die Sektion.Am 26. 08. 1968 konnte der Seekreuzer im Wert von 80.000 Mark vom Stapel gelassen werden.
Er wurde auf den Namen „Wappen von Wolgast“ im Auftrage des Rates der Stadt von der Sportfreundin Bergemann getauft. Die Stadt übernahm auch die Paten-schaft. Als Bootsführer wurde der bewährte Sportfreund K. Neitzel eingesetzt.
Mit diesem Bau gab es für den Segelsport neuen Auftrieg, wobei die Yacht später an Seeregatten „Rund Bornholm“, an Meisterschaften und Auslandsstarts teilnahm.

Ab 1969/70 brach dann für die Sektion und dank der Unterstützung der Werft ein neues Jahrzehnt für unseren geliebten Segelsport an. Aufgrund der Probleme:
Fehlen eines zentralen Seglerhafens, Fehlen von ausreichenden Steganlagen und Winterliegeplätzen, Fehlen von Lagermöglichkeiten für Material und Ausrüstungen, Fehlen von Reparaturwerkstätten, wurde es für die Sektion immer schwieriger, alle Sportfreunde weiter zu motivieren......
Das Gelände der Yachtwerft – später ein Betriebsteil des VEB Vostra Trassenheide – wurde nun nach Jahren wieder dem Segelsport zurückgeführt. Bis 1945 war es nämlich ein Gelände der in Wolgast beheimateten Seeberufsfachschule mit umfangreichen Steg- und Bootshausanlagen, die leider dem faschistischen Krieg zum Opfer fielen....

Nach oben

Die Arbeiten an den Bootstegen

Mit diesem Gelände wurde auch der Name „Segelsportzentrum Drei-Linden-Grund“ geboren und der Sektion als Nutzer vom Trägerbetrieb VEB Peene-Werft übergeben....

Zu Ende der Saison und ab 1972
zeichneten sich die ersten Erfolge ab. In Winterschulungen und Trockentraining hatte die Kinder- und Jugendgruppe erreicht, dass schon offizielle Veranstaltungen wahrgenommen werden konnten und die ersten wettkampfmäßigen Vergleiche erfolgten....Durch die Initiative der Sportfreunde Winkler, Matzig und Zollatz wurde der Grundstein für eine „Kormoran-Flotte“ in unserer Sektion gelegt. Diese Sportfreunde begannen 1972/73 mit den Vorbereitungsarbeiten für den Bau von weiteren 3 Stück Knickspant-Kielbooten....
Als Mitte der 70-er Jahre die im Auftrage des BDS der DDR entwickelte Segelyacht Typ „Hiddensee“ in Polyesterbauweise ihren Siegeszug durch die Seglerwelt der DDR antrat, ging dieses Ereignis auch an unserer Sektion nicht spurlos vorüber. So waren es 1977 die „Polaris“ und 1979 die „Simpukku“, die die Reihen der Sektion verstärkten.

Auch die Jahre 1986 und 1987 verliefen wie die vorhergehenden. Seglerische Erfolge wurden auf den Ostsee-Regatten und Meisterschaften verbucht........

Etwas ganz Wichtiges hat sich jedoch noch auf seglerischem Gebiet getan. Die PW erwarb das Messe-Muster des Kielschwertbootes vom Typ „Sund“ im Jahre 1986 und übergab es der Sektion.
Im Frühjahr dieses Jahres fand nun in einer Feierstunde die Taufe im Besein der Werftleitung statt. Das Boot erhielt traditionsgemäß angepasst an den Ursprungstyp den Namen „Peene“. Auch wurde 1986 eine größere Jolle vom Typ „Xylon“ erworben und der Jugend zur Verfügung gestellt.
Zwei weitere Boote vom Typ „Sund“ sind im Laufe dieses Sommers dem nassen Element übergeben worden und zwar die der Sportfreunde Koch/Kunisch und Brosza.

Die Veränderung begann am 09. November 1989
gegen 21:30 Uhr, als die Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten geöffnet wurde. Sie betraf die Mitglieder der Sektion Segeln der Betriebssportgemeinschaft der Peene-Werft Wolgast unmittelbar, denn wenige Minuten später war jedem von uns klar: Wir brauchen keine PM 18 mehr, die Erlaubnis zum Befahren der Küstengewässer, denn die wurde ja immer im November eines jeden Jahres beantragt.
Sportfreund Eckhard Manteufel hatte sich darum immer gekümmert und in dem Punkt war er nun ohne Arbeit. Diese Veränderung – ohne Arbeit – haben später viele von uns im Berufsleben erfahren müssen – eine Veränderung, auf die wir alle gern verzichtet hätten.

Mit der Auflösung der Betriebssportgemeinschaft „Motor“ der Peene-Werft wurde die Sektion Segeln in die „Selbstständigkeit“ entlassen und der damalige Sektionsleiter, Sportfreund Karl-Heinz Schweda, hatte mit bemerkenswertem Weitblick die Gründung des Segel-Club Wolgast e. V. vorbereitet.
Dieser erfolgte schließlich mit der Eintragung in das Vereinsregister unter der Nr. 19 beim Kreisgericht Wolgast am 17. 05. 1990.

Nach oben

2000 Arbeiten an der neuen Steganlage

So sind von 1988 bis 1997 folgende Bauleistungen erbracht worden:

- Abriss des alten Kinderbootsschuppens
- Bau der Uferterrasse am Steg 2
- Bau des neuen Clubgebäudes
- Umsetzen des Flaggenmastes
- Verlängerung der Schienen
- Rekonstruktion bzw. Neubau des Sanitärtraktes
- Einrichten des Mastlagers
- Rekonstruktion des Raumes 6.2
- Wasserleitung an die Stege
- Verlegen der Drainageleitung
- Gehwege, Terrasse
- Verlängerung des Steges 1
- Abriss des Lagerschuppens an der Slipanlage

Das Clubgelände hat insgesamt gewonnen.
An dieser Stelle sei allen Firmen gedankt, die einen großen Anteil an diesen Leistungen haben bzw. auch denen, die weitere Unterstützung zugesagt haben.

Die alljährlich organisierten Segelveranstaltungen Ansegeln und Absegeln zählten immer zu den Höhepunkten im Vereinsleben und fanden nicht nur in unserem Club eine gute Resonanz. Besonders die mit dem Absegeln ausgerichteten Regatten um das traditionelle „Blaue Band der Peene“ fanden einen regen Zuspruch, auch durch die zahlreiche Teilnahme von Seglern der benachbarten Segelvereine aus Wolgast und Freest und 1997 auch durch eine verstärkte Präsenz von Booten aus Ueckermünde. So nahmen 1995 34 Boote, 1996 27 Boote und 1997 33 Boote an dieser Regatta teil....

Nach der Jahrtausendwende gab es auf dem Vereinsgelände weitere nicht zu übersehendende optische Veränderungen. Die teilweise recht alte Bausubstanz verlangte in Einzelfällen grundlegende Entscheidungen. So wurde es unter anderem nötig, neben den laufend anfallenden Erhaltungsmaßnahmen an den Gebäuden und technischen Anlagen die alten Gebäude an der Geländezufahrt abzureißen. Für das in diesen Gebäuden untergebrachte Mastlager und das Hafenmeisterbüro mussten neue Räumlichkeiten erschlossen werden, was durch eine veränderte Raumaufteilung, ...............

Nach oben

Zur 750 Jahrfeier der Stadt Wolgast

Die von unserem Segelverein in den letzten Jahren organisierten Regatten waren
„Blaues Band der Peene“, „Dickschiffregatta“ und die „Nikolausregatta“ , aber auch die „Mittwochsregatta“.
Zu den aktivsten Regattateilnehmern unseres Vereins gehörten in den vergangenen Jahren die Besatzungen der Boote: „Azur“; „Clou“;  „Latücht“; „Life on Sea“; „Lifestyle“; „Njörd“; „Polaris“; „Simpukku“; „Starlight“; „Sun Sail“; „Väterchen Frust“; „von de Möhl“.

Erste Plätze konnten unter anderem von folgenden Booten belegt werden:
„ Starlight“ - Regatta Rund Rügen und Haffregatta,
„Väterchen Frust“ – Marina Cup Kröslin, Haffregatta,
„Polaris“ – Haffregatta,
„Latücht” - Benefizregatta in Greifswald,
„von de Möhl“ – Haffregatta,
„Sun Sail“ – Zinnowitzer Frühjahrsregatta.

Seit vielen Jahren nehmen die Belange des Umweltschutzes für den Verein immer mehr an Bedeutung zu.
Dies wird nicht nur durch die regelmäßige Teilnahme am Frühjahrsputz der Stadt Wolgast deutlich, wo die Mitglieder wilde Entsorgungsstellen im Bereich des Dreilindengrund einschließlich Badestelle beräumen.

Diese Vereinbarung ist ein gutes Instrument, um unsere Ziele – die Befahrbarkeit der Reviere deren natürlichen Erhalt – sicherzustellen. Niederschlag fanden die neuen Anforderungen in einer überarbeiteten vereinsinternen Ordnung für Brand,- Arbeits,- und Umweltschutz.
In den Nächsten Jahren wird es darauf ankommen, dass alle Mitglieder die freiwilligen Regeln bewusst einhalten und Gäste unseres Vereins entsprechend aufgeklärt werden.

Im Vorfeld der Erstellung gesetzlicher Rahmenbedingungen für den Schutz der Umwelt und Natur in unserem Segelrevier nahmen wir als Verein aktiv an Informationsveranstaltungen und Foren teil, um einerseits das Grundanliegen dieser Thematik nachhaltig zu unterstützen, andererseits aber auch unsere Interessen als Wassersportler zu vertreten. Mit dem Abschluss der „Freiwilligen Vereinbarung zum Naturschutz“ für den nördlichen Peenestrom, einschließlich Ruden und Freesendorfer Haken, haben die Mitglieder unseres Vereins gemeinsam mit anderen Wassersportlern, dem Umweltministerium Mecklenburg/Vorpommern und dem Naturschutzbund WWF Büro Stralsund ein deutliches Zeichen für den Erhalt unserer Reviere gesetzt.

agfsdgh

Nach oben