Hiddensee, der Wellenbrecher Rügens

Im vergangen Jahr hatten wir in unseren wenigen Urlaubstagen die Ostseite Rügens betrachtet. In diesem Jahr war die Westküste dran.

Am 26.Juli sind wir um 11:30 Uhr in Wolgast losgesegelt. Das erste Ziel wurde unterwegs festgelegt und wir einigten uns auf Thiessow. Wir fanden dort einen schönen Liegeplatz und Uli empfahl uns gleich in der Ostsee abzukühlen, denn der Tag war wirklich sehr heiß. Am Abend kam >ORTULAN< noch längsseits und wir haben noch schön erzählt. 

In diesem Jahr haben wir auch mal etwas Neues ausprobiert und zwar haben wir unsere Törns aufgezeichnet. Leider nicht alle Teilstrecken, aber die, welche wir haben, können nun auch nachvollzogen werden. Der Tagestörn kann hier angesehen werden.

Sonntag früh ging es dann zum eigentlichen Törn. Kurz nach 9:00 Uhr liefen wir in Thiessow aus, vor uns >ORTULAN< welche aber dann in Richtung Wolgast ablief. Ein schöner Törn durch den Rügenschen Bodden. Wir hatten unsere umgearbeitete Genua gesetzt und machten mit guten 5 Kts gute Fahrt. Palmer Ort wurde passiert und somit liefen wir in den Strelasund ein. Nach dem passieren der Glewitzer Fähre türmten sich die Gewitterwolken. Zwei Gewitter zogen auf die uns dann kurz vor Stralsund in die Zange nahmen. Es wurde schwarz am Himmel, der Wind schlief kurzzeitig ein, was für uns das Zeichen war Segel bergen. Mutter Natur holt Luft. Und so war es auch, kurz darauf kam der Wind wieder aus vollen Kräften. Wir hatten gute 16 m/s auf der Uhr. Der Regen setzte ein, als wenn man Wasserhähne öffnet. Das Ölzeug half da nicht viel, die Sicht ging runter auf maximal 80 m. So wie das Wasser zum Hals rein lief so kam es an den Füssen wieder raus. Aber es war warmer Regen. Um uns tobte das Gewitter, Blitz und Donner war eins. Nach ca. 20 Minuten war es vorbei. Wir waren durch bis auf die Haut, aber das kann einen Seemann nicht erschüttern. Der letzte Bogen vor Stralsund und die Skyline von Stralsund mit der markanten Rügenbrücke und der Volkswerft öffnete sich vor uns. Wir liefen in den Hafen auf dem Dänholm ein, wo wir 17:25 Uhr festmachten. Hier hieß es erst einmal trockene Sachen an und was hochprozentiges zum Aufwärmen. Überall, wo man an Bord Sachen zum trocknen Aufhängen konnte wurde das auch gemacht. Das Abendbrot schmeckte und es wurde der Törn für den kommenden Tag besprochen. Der Wecker wird früh klingeln, denn um 8:20 Uhr ist Brückenzug am Ziegelgraben. Mit dem Einschlafen hatten wir keine Probleme. 

Montag der 28.07.2014 - 07:15 Uhr war Reise - Reise. Frühstück und ablegen. 08:05 Uhr lagen wir vor der Ziegelgrabenbrücke. 08:20 Uhr Brückenzug und durch den Stadthafen, raus auf den westlichen Strelasund, Kurs Hiddensee. Hiddensse ? Rügen, das bedeutet auch enges und flaches Fahrwasser. Sportsfreunde haben uns viele gute Ratschläge mit auf den Weg gegeben, welche wir auch beherzigten. So war neben dem Plotter auch die gute analoge Seekarte in Papierform unser Hilfsmittel auf das wir uns stützten. Ein Teil der Segler, welche mit uns durch die Brücke gegangen sind bog nach Backbord ab, um zwischen Barhövt und Hiddensee auf die Ostsee zu gehen. Wir liefen weiter bis Höhe Gellen Ort. Dor hatten wir eine Verabredung. Dort lagen unsere Segelfreunde aus Ueckermünde querab von Gellen Ort an einem wunderschönen Ankerplatz. Wir gingen vor Anker und machten einen gemütlichen Tag an Bord mit Baden und viel Ruhe, Entspannung pur. Nach dem Abendbrot ging es an Land und bei einer schönen Flasche Rotwein haben wir den Sonnenuntergang am Strand auf Hiddensee genossen. Nach einer Nacht vor Anker ein schönes Frühstück und gegen 11:00 Uhr ging es weiter mit dem Ziel Wiek. Dabei passierten wir auch das Seegebiet zwischen Rügen und Hiddensee, wo es am engsten ist aber auch viel Verkehr herrscht. Die Strömung zwischen beiden Inseln ist auch bemerkenswert mit 2 Kts, strömte uns das Wasser entgegen. 13:30 Uhr liefen wir entspannt  in den Wieker Bodden ein. Das Hafendorf in Wiek hatte uns Lampe wärmstens empfohlen.. Der Hafenmeister war top drauf, die Anlage wunderbar. 14:50 Uhr lagen wir im Hafen von Wiek und es gab einen Kaffee. Beim Kaffeetrinken viel uns ein Stander des Segelclubs Wolgast auf.  Es war die >NAUSIKAA<, welche hier auch einen Stop eingelegt hatte. Für Gilda war Wiek Neuland und wann ich das letzte Mal bewusst in Wiek war konnte ich so recht auf Anhieb auch nicht sagen. Also Dorfrundgang. Nachdem man den Hafen verlassen hat, kam das wirkliche Wiek zum Vorschein. Kleine sehr gepflegte Häuser. Die Kirche von Wiek sollte man unbedingt besuchen, wunder schön. 

Am Abend kam noch Besuch aus Sassnitz, die Eltern von Ralf. Sicherlich die Neugier, wie es uns geht.  Aber sie brachten noch eine Flasche Rotkäppchen mit die wir uns am Abend schmecken ließen. Für Mittwoch war nicht schönes Wetter angesagt, was uns zu einem Ruhetag animierte. Regen und auch Gewitter in der Ferne waren das bestimmende Element im Wettergeschehen. So machten wir den Plan für die weitere Reise und entschieden uns am Donnerstag in einem Törn nach Stralsund zu laufen. Nachts heulte der Wind in den Wanten, aber Wittow ist nicht umsonst die Windinsel. Am Donnerstag war dann kurz vor 9 Uhr Auslaufen. Geplant hatten wir bis Stralsund so 7 Stunden und um 17:20 Uhr durch den Ziegelgraben. Aber es war so schönes Segelwetter und ein so schönes Segeln, dass wir gegen 12:00 Uhr den Stadthafen von Stralsund erreichten. Kurz nach dem wir fest gemacht hatten lief >STARLIGHT< in den Stadthafen von Stralsund ein. Sie wollten auch zum Dänholm, um hier die Nacht zu verbringen und dann am nächsten Tag weiter zu segeln.  In Stralsund im Stadthafen hat man Höflichkeit und Service verlernt. Der Hafenmeister kam und verlangte für die 30 Minuten Liegezeit, das Warten auf den Brückenzug einen Tagssatz an Liegegebühr. Wir haben sofort abgelegt, weil wir diese Abzocke nicht über uns ergehen lassen wollten.12:50 Uhr ging es durch die Brücke und kurz danach lagen wir an  einem kuschligen Liegeplatz auf dem Dänholm. Abends haben wir mit Gabi und Siggi in der Clubgaststätte des Segelclubs auf dem Dänholm  zu Abend gegessen. 

Der Freitag begrüßte uns mit Sonnenschein und als wir aus dem Hafen ausliefen war auch der Wind da, leider nicht mit der optimalen Richtung und so mussten wir kreuzen. Im Strelasund stellten wir fest, dass er immer mit unserem Kurs mit drehte. Auch als wir aus dem Strelasund kamen, dreht er weiter. So haben wir fast noch eine Vilm - Rundreise gemacht. VILM - Tonne, REDDEVITZ - Tonne und dann nach Thiessow. Der Track des Törns zeigt es.Abends haben wir im Hafen an Bord von >STARLIGHT< gesessen bei einem guten Tropfen und einem guten Gespräch. Da am Samstag in Thiessow Hafenfest war, sind wir um 09:00 Uhr ausgelaufen mit Kurs Wolgast. Der Urlaub war zu Ende, leider. Auf dem Bodden kam schlechtes Wetter auf und viel Wind. Wir haben 13,6 m/s gemessen in der Spitze. 2 Stunden nur für die Überfahrt und ein Rekord in der Geschwindigkeit, 7,6 Kts haben wir erreicht. 

Track

In der Peene lief es dann ruhiger und kurz vor ein Uhr lagen wir im Hafen, im Club.  Aber wir waren nicht die einzigen, deren Urlaub zu Ende war. >GERMANIA< erging es genauso und  >STARLIGHT< bereitet auch die Heimreise vor. So wurde ein spontaner Grillabend organisiert, der allen viel Spaß gemacht hat. In der Nacht illuminierte die Natur den Urlaubsausklang mit einem starken Gewitter. Ein beeindruckender Abschluss.

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