Urlaubstörn 2008 Wolgast Stockholm

Teil II                                                                                                                   weiter zu Teil
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24.7.08 Ruhetag in Kalmar

Da uns der Wind so rasch in Richtung Nordost geschoben hat, gönnen wir uns einen Ruhetag.
Den nutzen wir Frauen zum ausgedehnten Stadtbummel und machen die Geschäfte unsicher. Die Liegegebühren bleiben uns heute erspart, denn der Hafenmeister hatte sich gestern im Datum geirrt und somit steht das Datum und der Zahlencode des Sanitärtraktes von heute auf dem Ticket.Morgen wollen wir in Richtung Borgholm oder Büxelkrog auf Öland.

25.7.08 Kalmar- Borgholm (Öland)

Sonnenschein und eine leichte Briese 3-4 aus NE geben unser Tagesziel vor: Borgholm, denn wir müssen heute zum ersten mal kreuzen. Aber unsere Sportsfreunde, die in die entgegengesetzte Richtung müssen, sollen es auch einmal gut haben. Unterwegs kreuzen wir noch zwei Schweden aus und sind somit als erste im Hafen.Vom Sund aus kann man, in unmittelbarer Nähe des Ufers, die Schlossruine von Borgkholm entdecken. Eingebettet in die Heidelandschaft, mit Aussicht auf den Kalmarsund, liegt die zu den interessantesten Ruinen Skandinaviens gehörende Schlossruine. Ein heftiger Brand hat das einst prachtvolle Schloss im Jahre 1806 innerhalb weniger Stunden völlig zerstört.Siggi geht ganz brav zum Hafenmeister und kommt geschockt wieder. Das Hafengeld beträgt hier 180 Kronen ohne Strom. Einige Schweden machen das anders. Sie kommen vormittags in den Hafen, nehmen Wasser und Strom, gehen einkaufen und fahren wieder raus, wenn die zweite Schicht des Hafenmeisters beginnt. Wenn wir das auch alle machen würden…Ein Stadtbummel mit Eisessen gehört aber dennoch zum Pflichtprogramm. Hier in Borgkholm gibt es aus meiner Sicht die besten Boutiken. Man braucht „nur“ Geld. Am Abend schreiben wir wieder Siggis Reisebericht vom Törn im Englischen Kanal weiter und so kann der Abend mit einer Lesestunde beendet werden

26.7.08 Borgkholm- Büxelkrog (160 SKR)

Wind aus N-NE 3-5 in Böen 6, solch ein Wind war nicht angesagt. Los ging es ganz gemütlich nach dem Frühstück mit einer leichten Brise um 3. Wir mussten sogar die kleine Fock gegen unsere Genua austauschen, um einigermaßen vorwärts zu kommen. Auf halbem Wege nahm der Wind stetig zu. Als sich die ersten 11-12 Meter/Sek. auf der Windanzeige ankündigten, überlegten wir, zu reffen. Das bestätigte unsere Meinung, als wir die erste 13 bemerkten. Das Reffen geht bei uns ganz gut, denn mehrfache Reffvorgänge in der Vergangenheit verschafften uns genügend Übung darin. So kann es weiter gehen. Wir kreuzen und kreuzen, na ja, so ein Kap kann einen ganz schön irritieren. Gleich dahinter ist der Hafen- denkste, es folgt wieder ein Kap. Eine ähnliche Formation findet man auch an Rügens Küste vor. Dort geht es auch von einem Kap zum nächsten, und immer glaubt man sich vor dem Ziel. Aber die Reise hat sich gelohnt.

Büxelkrog scheint zu den Häfen zu gehören, der bei allen Seglern sehr beliebt ist. Wir lieben Marstrand, (Westküste), Gudjem, Nyneshamn, Ut Klippan, Borgholm…und nun gehört Büxelkrog dazu. Ein ganz kleines Fischerdorf an Ölands nördlicher Spitze mit sehr viel Flair, einer sagenhaften Aussicht und traumhaften Sonnenuntergängen. Die Fähre zum Naturreservat „Blaue Jungfrau“ verkehrt mehrfach in der Woche und sollte wahrgenommen werden.Die Felseninsel ist ca. 1 km lang, 840m breit und erhebt sich wie eine Granitkuppel 86m hoch aus dem Kalmarsund. Kahle Klippen und roter Granit prägen das Bild dieser Insel.

27.7.08 Büxelkrog (Öland) - Idö (160 SKR)

Wir verlassen den Ort auf Öland, an dem ich noch gerne etwas länger geblieben wäre. Schon die Steine, die hier alle ganz flach sind, faszinieren. Hier einen runden Stein zu finden, ist genauso selten, wie einen Hühnergott an der Ostsee bei Thiessow.
Heute meint es Rasmus mit uns gut. Eine leichte Briese mit 1-2 Windstärken laden zum Sonnenbaden ein. So treibt es uns bis zum Schäreneingang bei Idö. Hier kommt pünktlich, wie im Seewetterbericht angesagt, der Wind mit 4-5-Windstärken. Da wir schon fast im Hafen sind(nur noch eine Meile), kommen wir gut voran und brauchen nicht über das Reffen nachzudenken.
Ein Inselrundgang gehört zur Pflicht, ebenso die Besichtigung des Lotsenturmes. Am Abend wollen wir im Restaurant essen, welches sich auf einer kleinen Anhöhe befindet. Von hier hat man eine sehr schöne Aussicht über das umliegende Schärengebiet.

Es empfiehlt sich, für einen vorgesehenen Abend in diesem Restaurant, Plätze vorzubestellen. Wir hatten wieder einmal Glück und konnten den schönen Ausblick und die gute Küche genießen.

28.7.08 Idö- Olsönsundet (100 SKR mit Strom- kein Wasser!)

Von Idö aus geht es wieder zur gewohnten Zeit los. Die “Karawane” der Segler und “Inselhüpfer” setzt sich in Gang und gleitet gemächlich durch die Schärenwelt. Es ist gut, das wir nicht so einen starken Wind haben, denn so können wir die zauberhafte Inselwelt genießen. Jedes Stück Felsen ist hier einzigartig.

Wenn man so dahin treibt, kann man nur staunen und fotografieren. Jeder Augenblick in der Natur wird symbolisch aufgesaugt, denn diese Eindrücke lassen einen so schnell nicht mehr los. Wer einmal in diesem Gebiet war, wird süchtig danach und kehrt immer wieder hierher zurück. Uns geht es ebenso, denn einmal besuchen wir die Ostschären und im nächsten Jahr die Westschären. Trotz dieser Wahnsinns Eindrücke ist eine Schärenfahrt kein Kinderspiel. Es gibt so viele Zu- und Abgänge, dass man verdammt aufpassen muss, wenn man die richtige Ausfahrt finden will. Wir haben einen Kartenplotter an Bord und nutzen diesen. Trotzdem müssen wir aber auf der Seekarte mitkoppeln, denn ein Stromausfall hätte fatale Folgen. In den Schärenkarten ist jeder Stein, der aus dem Wasser ragt, eingetragen. Es sind ca. 50 000.

Am Nachmittag beschließen wir an einem kleinen Steg Halt zu machen. Hier befindet sich ein kleiner Kiosk, in dem es einige Kleinigkeiten zu kaufen gibt. Die Inhaberin spricht gut Deutsch. Sie empfiehlt einen Inselrundgang, der uns auf die andere Seite der Schäre führt. Ein kleiner Bootsanleger und ein glatt geschliffener Felsen sind unser Ziel. Diese Natur ist schon einzigartig.

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