Lust auf Meer

Skyline von Wolgast bei Nacht

Wolgast – Sassnitz – Thiessow – Seedorf – Gager - Wolgast
Unser erster Urlaub an Bord
vom 25.07. bis 04.08.2013

 Seit 2010 segeln wir nun und das mit konstanter Regelmäßigkeit zwischen Wolgast und Süd-Rügen (Mönchgut). Der Wunsch mal Urlaub an Bord zu machen war schon da aber die Arbeit wusste dieses immer zu verhindern. Nun deutete sich schönes Wetter an und da konnten wir nicht mehr nein sagen. So haben wir uns anderthalb Wochen freigeschaufelt und sind los. Endlich mal Urlaub auf dem Schiff vom 25.07 bis zum 04.08.2013 auf See. Am 24.07. sind wir am Abend an Bord gegangen. Gestaut, alles fertig gemacht und ein schönes Gläschen Wein getrunken. Am 25.07. um 07:00 Uhr dann Leinen los! So früh haben wir die Peene noch nie erlebt. Viele Angler aber auch Yachten, welche in den Buchten ankerten und die Crew noch den Schlaf der Gerechten schlief. Der Wind tat noch das gleiche und so liefen wir unter Maschine bis in den Knaakrücken. Im Knaakrücken kam dann auch der Wind und dann kam der Unterschied. Am Landtief hart Steuerbord, Kurs Ostsee. Wir kamen gut voran und hörten auf Kanal 72, wie die Fischer ihren Fang auswerteten. 

SY SOMMERWIND Im Stadthafen von Sassnitz

Am Nordperd sammelten wir dann alle Wolken der Umgebung ein und es fing an zu Regnen. Aber zum Glück nicht allzu stark. Sassnitz war seit dem Norperd in Sicht und man konnte fast schon den Liegeplatz ausmachen, aber der Plotter wusste zu berichten, dass es noch 4 Stunden dauert bis wir da sind. Gegen 12.00 Uhr kam die Sonne hinter den Wolken hervor, was auch gleich unsere Stimmung verbesserte. Wir konnten das Ölzeug verstauen und das Sommerwetter genießen. Vor Sassnitz kreuzten wir noch den Kurs des Fährschiffs >TRELLEBORG< und liefen dann direkt auf den Stadthafen von Sassnitz zu. Gegen 14:00 Uhr machten wir im Stadthafen von Sassnitz, im neuen Wasserwander Rastplatz fest. Eine neu entstandene Anlage, welche am Steg alles geboten hat was man benötigte. Die Sanitäranlagen in der Nähe und vollkommen in Ordnung. Irgendwie waren wir auch stolz, da wir nun unsere ersten Meilen auf der Ostsee hinter uns hatten und auch mal größere Zahlen am Echolot abgelesenen haben als 12. Das Schiff wurde aufgeklart und ein guter Tropfen auf die schöne Überfahrt getrunken. Anmeldung beim Hafenmeister war erst gegen 17.00 Uhr möglich, so war Mittagessen und Erkundung im Hafen angesagt. Wir waren in Sassnitz und Umgebung unterwegs, die Steilküste entlang gewandert und die Aussicht an der Ernst-Moritz-Arndt-Sicht genossen. Den Abend haben wir gemütlich an Bord gesessen und ein wunderschönes Trompetensolo, welches vom Hotel Waterkant gespielt wurde genossen. Am Sonntag war die Molen-Soarie angesagt, welche wir dann auch miterlebten. 

Blick von der Ernst-Moritz Arndt-Sicht

Montag war früheres Aufstehen Pflicht  und nach einem guten Frühstück gingen wir um 08:30 Uhr bei ziemlich rauer See und alles gegen an in See. Über Nacht stand der Wind aus Ost und drehte dann gegen 09:00 Uhr auf Süd. Rasmus hatte dann aber ein Einsehen mit uns und der Wind drehte, so dass noch schönes Segeln möglich wurde bis zu guten 6,5 Knoten und wir unter Segeln bis in den Thiessower See liefen. In Thiessow nahm uns Uli in Empfang und schaute unglaubwürdig. Aber wir konnten ihm schnell klar machen, dass alles in Ordnung ist und wir Urlaub haben. Der Abend wurde drückend heiss und in der Nacht zog ein Gewitter auf, was nahezu der Vorhof zur Hölle war. Der Regen prasselte aufs Deck und es war taghell von Blitzen und der Donner krachte.  Aber wir wurden dann mit schönem Wetter belohnt. Es wurde viel gewandert und bei dem schönen Wetter natürlich gebadet. Alles was an den kurzen Wochenenden nicht erreichbar war, haben wir in Augenschein genommen. Abends in der Sonne gesessen beim Hafenmeister und mit den Fischern bei einem schönen Bier geklönt.  Am 31.07. haben wir noch die >VORMANN JANTZEN< einen Seenotkreuzer der DGzRS in Thiessow begrüßt, welche am 01.08. dort im Hafen open ship durchführten. Wir sind am 01.08. mit Kurs Seedorf ausgelaufen.  Vor dem Auslaufen haben wir im Hafen von Seedorf angerufen und den Hafenmeister nach einem Liegeplatz gefragt, der problemlos reserviert wurde. Langsam sind wir in den engen Hafen von Seedorf eingelaufen und haben den reservierten Platz gefunden und festgemacht. Nach dem Aufklaren des Schiffs stand eine Wanderung nach Baabe an. In Baabe kam der Hunger und es war total schwer ein Restaurant zu finden, in dem man um 14:00 Uhr ein Mittagessen bekommt und das in der Hochsaison. Nun vor dem Verhungern hat uns der Döner gerettet, da die Restaurants alle auf Pause machten oder schon auf Cafe eingerichtet waren. Zurück nach Seedorf haben wir noch einen Stop auf der Moritzburg riskiert. Das Gespräch mit Kay Uwe auf der Ruderfähre bestätigten unsere Vorahnungen. So waren das Einzige was man auf der Moritzburg genießen konnte, der wunderbare Ausblick und ein Pott Kaffee, leider!!!! Ein gemütlicher Abend beendete den Tag bei einem schönen Wein an Bord in einer wunderschönen Natur. 

Seedorf

Am 02.08. ging es unplanmäßig früh  nach Gager weiter, da unser Bootsnachbar meinte, ab früh um 8.30Uhr Schleifarbeiten zur Verschönerung seines Bootes beginnen zu müssen. Angenehm war der extrem kurze Weg zum Bäcker, gerade mal 25m. Nach einem schönen Frühstück ging es dann los. Unter großer Vorsicht manövrierten wir aus dem Hafen, da einige Sportsfreunde dachten sie sind die einzigen welche los wollen. Das sich ein Schiff nicht wie ein Auto verhält, sollte man hier Vorsicht walten lassen.  Bei einer spiegelblanken Having erreichten wir den Bodden. Aber querab vom Vilm kam der Wind und das Segeln machte irre Spaß. Eigentlich wollten wir nur nach Gager. Aber das Segeln machte solch einen Spaß, so dass wir in einem mehr als sehr weitem Bogen in die Hagensche Wieck einliefen. Vor Gager machte der Wind schlapp und die Hitze wurde gewaltig. Nach dem Anlegen sagte das Thermometer unter Deck 32°C. Im Cockpit Füsse im Wassereimer und Nasse Mütze auf dem Kopf, anders ging nicht.  Kurz nach dem Einlaufen in Gager machte auch die SY >JADE< in Gager fest, welche von ihrem Urlaubstörn aus der Dänischen Südsee auf Heimatkurs war. Nun wurde natürlich gleich erzählt, was man so die Tage erlebt hat. Die >JADE< hatte eine Maschinenschaden, welcher nicht ganz ohne war. Bordhund Spyki hing die Zunge raus auf Grund der Hitze. Ein gemeinsames Abendbrot im >Anker< nach einem ausgedehnten Spaziergang mit der JADE Crew war ja wohl Pflicht. Am 03.08. stand noch die Umrundung der Zicker Berge auf dem Programm. Vorgenommen haben wir uns das schon lange, aber die Zeit fehlte bis jetzt. Nachdem die >JADE< in Richtung Wolgast verabschiedet war, ging es los. Der erste Teil der Wanderung brachte noch viel Schatten, das sollte sich aber noch ändern. Von der Steiküste bot sich ein tolle Bild auf einen spiegelblanken Bodden, was uns wieder sagte, dass die Crew der >JADE< nicht Seekrank werden wird. Wie wir später erfuhren hatten si so viel Wind, dass sie auf dem Bodden gebadet haben. Nach dem wir die Zicker Berge umrundet hatten war das nächste Ziel die Gaststätte Taun Höft, alleine die Vorstellung eines gekühlten Biers brachte Motivationsschub. Als wir dort ankamen brauchten wir nichts zu sagen das Bier kam und das erste Bier machte nur zisch, das zweite löschte dann den Durst. Dann ging es weiter, wir besichtigten das Pfarrwitwen Haus und das kalte Wasser aus der Pumpe im Garten des Pfarrers war die Rettung an diesem Tag. Nachmittags war dann Baden von Bord aus angesagt und tolles  Hafenkino. Der Hafen war total voll. Mit dem 04.08. brach der letzte Tag an und wir liefen um 09:15 Uhr Kurs Heimathafen aus. Wir erreichten Wolgast um 15:00 Uhr, womit ein schöner Urlaub zu Ende ging. Eine wichtige Erkenntnis ist bei diesem Törn hängen geblieben. Es gibt nichts Schöneres als einen Segelurlaub, deswegen nächstes Jahr wieder.


Gilda & Ralf
Crew der SY >SOMMERWIND<

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